Indisch kochen – aber richtig!
Inhalt Verbergen 1. Das Frühstück 1.1. Paratha 1.2. Poha 1.3. Chai 2. Das Mittagessen 2.1. Brinjal Curry 2.2. Aloo Gobi Masala 2.3. Paneer Butter Masala 2.4. Pulao (Pilaw) 2.5. Resteverwertung oder auch Eigenkreation 2.6. Chapati/Roti 3. Die Nachspeise 3.1. Saffran Lassi 3.2. Coconut Ladoo Wenn du schon mal den Weg nach Indien gefunden hast und auch ähnlich von der Küche angetan bist wie wir, liegt es nahe, einen indischen Kochkurs zu besuchen. Indisch kochen will gelernt sein! Wir sind immer sehr glücklich und dankbar, wenn wir uns nicht nur durch die einzelnen Länder kosten können, sondern sich auch die Chance auftut, sich den kulinarischen Traditionen auf authentische Art und Weise zu nähern, sie selbst zu kochen! So lernen wir viel über die Herangehensweisen, die Geschmäcker und Traditionen des Landes. Essen kann jeder, kochen auch! Deswegen sind wir absolute Fans von Kochkursen in fernen Ländern, wie Indien eines ist. Indische Speisen sind so vielfältig, dass es gar nicht so einfach ist, ein paar heraus zu picken und auf den Teller, oder besser gesagt in die Kupferschüsseln zu zaubern. Hier geben dir wir ein paar Anregungen zum Schmökern und Nachkochen, wir sind uns sicher wir bringen dich auf den Geschmack. Auch wenn du dich gerade in Rajasthan, genauer in der blauen Stadt Jodhpur, befindest, oder vor hast dort hin zu fahren, und du immer schon den Kochlöffel indisch schwingen wolltest, bist du hier genau richtig. Den besten indischen Kochkurs vermitteln wir dir sehr gerne. Der Beste deswegen, da du direkt in einer privaten Familienküche indisch kochen lernen wirst. Keine großen Gruppen, keine Agentur, keine vorgefertigten Speisen, bei denen du ohnehin nichts mehr tun musst. Nein, Rekha, eine indische Familienmutter, zeigt dir die echte, nordindische Familienküche. Du wirst für einen halben Tag Teil der Familie und genießt gleichzeitig die selbst gezauberten Köstlichkeiten! Hier gehts zur „Incredible Krishna Cooking Class“! Du hast zwei Möglichkeiten dir dein indisches Menü zu kochen. Entweder du beginnst gleich in der Früh, oder du entscheidest dich für die Spätschicht und klinkst dich so in das Abendessen ein. Wir haben uns für die Frühvariante entschieden. Das hat zwei ganz pragmatische Gründe: erstens kommen wir so in den Genuss auch schon ein indisches Frühstück zuzubereiten, und zweitens sind wir zu dieser Uhrzeit in der Lage viel mehr zu essen! Am Abend alle Ergebnisse eines Kochkurses zu verputzen, kann eine unruhige Nacht mit kugelrunden, vollgeschlagenen Bäuchen bedeuten. Denn wir sind gierig und können natürlich nichts übrig lassen. Das wäre ja Verschwendung! Wenn es dir auch so oder so ähnlich geht, raten wir dir, dich ebenfalls für die Morning Sesssion zu entscheiden. So, genug geschwafelt, nun gehts wirklich ans indisch Kochen! Das Frühstück Wie gerade beschrieben, sind wir bereits zu früher Morgenstunde im Einsatz. Um 8 Uhr werden wir bereits inmitten der Blue City von einem freundlichen Tuk Tuk Fahrer Rishi erwartet, dem Mann der Kochlehrerin. Na gut, so früh ist das auch wieder nicht, aber immerhin sind wir eigentlich echte Morgenmuffel. Deswegen ist um 7 Uhr aufstehen für uns noch mitten in der Nacht. Und auch die indischen Uhren ticken anders, sie ticken später. Anders dürfte Rishi drauf sein, er erzählt uns schon allerhand über sich, seine Familie und die Stadt Jodhpur, während er uns zu unserer heutigen Aufgabe bringt. Ca. 15 Minuten schlängeln wir uns durch den, auch schon zu dieser Zeit recht intensiven Verkehr der Stadt. Rund um uns ein Hupen und Grummeln der Motoren von vorbei- und entgegenkommenden Fahrzeugen aller Art. Indien präsentiert sich also, wie du es dir vorstellst. In einer ruhigeren Seitengasse sind wir dann an unserem Ziel angelangt. Der Familienwohnung, die sich im ersten und auch letzten Stock offen rund um eine Terrasse präsentiert und deren eigentlicher Mittelpunkt nicht nur heute der Küchenraum ist. Die Küche ist das Herz einer indischen Behausung. Das Zentrum für guten Geschmack und Wohlergehen. Rheka lacht uns schon freudig an und winkt uns zu. Sie ist in einen strahlend gelben Sari, der typischen Kleidung für indische Frauen gehüllt und bittet uns sogleich in ihre Nahrungswerkstatt. Sie scheint auch schon hungrig zu sein! Es geht also gleich direkt los! Das indische Frühstück kommt anders daher, als du das im europäischen, oder überhaupt westlichen Raum gewohnt bist. Es gibt keine Brötchen, kein Baguette, keinen Toast, keine Aufstriche, keine Wurstplatten. Viele Inder machen gar keinen Unterschied zu anderen Mahlzeiten des Tages und starten direkt mit Dal oder indischen Curries in den Tag. Eine in ganz Asien weit verbreitete Herangehensweise. Und doch existiert es, das indische Frühstück. Auch wenn du es vielleicht nicht auf den ersten Blick als solches erkennen magst. Indisch kochen heißt, genau auf diese Unterschiede wert zu legen. Paratha ist so ein Frühstück! Und genau das ist auch das erste Gericht, das an diesem Tag gekocht wird. Paratha Wenn Paratha fertig ist, wirkt es eigentlich nicht viel anders als herkömmliches Roti oder Chapati, also indisches Fladenbrot. Doch Paratha kann mehr als Roti, es ist nämlich gefüllt. Gefüllt mit Gemüse deiner Wahl, selten können sich auch Hühnerfleisch und Käse darin verstecken. Der Vorteil an der Arbeit in Rhekas Küche ist auch, dass du genau das kochen kannst, was dir auch schmeckt. Schon im Vorfeld kannst du abklären, welches Gemüse du magst, ob du es gerne scharf oder saucig hättest. Ganz individuell. Wir sind Allesfresser, uns ist es nur wichtig, dass das von uns Zubereitete auch authentisch ist. Rheka hat ein Lieblings Paratha, nämlich Gobi Paratha. Gobi ist nichts anderes als Karfiol/Blumenkohl. Da haben wir gar nichts dagegen, wir mögen Gobi! Wenn du lieber anderes Gemüse hast, kannst du natürlich auch das verwenden. Typisch für Nordindien sind ansonsten noch Aloo, also Kartoffel, sowie Zwiebel. Da die Gobi Rose natürlich zu groß für das dünne Fladenbrot ist, steht nun aber erstmal Schneidearbeit an. Ganz klein geraspelt, wird er schließlich in den parallel hergestellten Fladenbrotteig, der aus Vollkornweizen, Wasser, Salz und Öl besteht, eingearbeitet. Indien wäre natürlich nicht Indien, wenn nicht eine typische Masala Gewürzmischung, sowie Chili Pulver mit dem Gobi vermengt werden. Auch hier kannst du wieder selbst bestimmen, wie scharf dein Paratha werden soll. Nun musst du die Teig-Gemüse-Fusion nur noch in einer ebenen Pfanne mit Ghee (Butterschmalz) braten. Fertig. So leicht kann also indisch kochen sein, zumindest ein erster Schritt! Poha Gobi Paratha ist zwar wirklich schmackhaft, aber das kann natürlich noch nicht das gesamte Frühstück sein. Du sollst ja nicht gleich verhungern! Deswegen wird gleich fleißig weiter gezaubert. Jetzt geht es ans zweite typische Frühstück in Indien, Poha. Poha bedeutet dabei nichts anderes als flacher, getrockneter Reis. Auf den ersten Blick hat diese Art von Reis aber nichts mit dem dir bekannten Reis zu tun. Er sieht anders aus, er schmeckt anders. Doch es ist Reis. Er kann sogar roh als Beilage verspeist werden, wie es in Nepal gerne gemacht wird. Nun gut, „why not“ würde der geübter Inder kurz dazu sagen. Nur roher Reis ist selbstverständlich viel zu langweilig, zum bereits duftenden Paratha passt nur etwas, das geschmacklich mithalten kann. Deswegen muss er einerseits in Wasser eingeweicht werden, andererseits sind weitere Zutaten, die du wieder je nach Geschmack dazu geben oder weglassen kannst, sehr wichtig. Wir beschreiben hier die traditionelle Variante, so wird Poha in Nordindien zubereitet. Neben dem flachen Reis selbst, müssen unbedingt ungeschälte und ungesalzene, ganze Erdnüsse in dein Poha. Sie werden, wie in weiterer Folge auch Senfkörner, ganze Curryblätter, Zwiebel, sowie klein gewürfelte Kartoffeln in einem Wok in heißem Fett gebraten. Um das Geschmackserlebnis schließlich perfekt zu machen, wird zu den vermischten Zutaten noch geriebene Kokosnuss und Kurkuma beigemengt. Den Schärfegrad kannst du mit der Anzahl der Chilis wieder selbst steuern. Wir mögen es mittelscharf, immerhin handelt es sich ja noch um ein Frühstück! Chai Was gehört zu einem richtigen Frühstück? Richtig, Tee! Da das Frühstück indisch ist, natürlich nicht irgendein Tee. Es muss der berühmte Chai sein. Chai bekommst du überall. Auf der Straße, Im Restaurant, im Zug, im Bus. Chai ist ein Stück Indien, wie du auch in unserem Beitrag „Streetfood in Indien“ nachlesen kannst. Chai ist in Indien eigentlich nur die Kurzfassung von Masala Chai. Das bedeutet, wie du vielleicht auf unserem Blog schon gelesen hast, dass der Tee nicht pur ist, sondern eine ganze Reihe indischer Gewürze dazu kommen. Masala eben. Typisch sind Kardamom, Gewürznelken und Zimt. Für die leichte Schärfe, die du in Indien selbst in den Tees schmecken kannst, wird Ingwer verwendet. Aufgegossen wird Chai außerdem niemals mit Wasser, sondern immer mit frischer Milch. Ein geschmacklich großer Unterschied. Nachdem du die Zutaten für das indische Nationalgetränk zusammen gemischt hast, kommt nun noch ein weiterer, entscheidender Schritt für den echten und typischen Chai Geschmack. Du musst mit Hilfe einer Kelle den Chai immer wieder abschöpfen und ihn aus relativ großer Höhe wieder in den Kochtopf rinnen lassen. Wichtig ist, dass du den Vorgang immer wieder wiederholst, bis du kleine Bläschen in der Flüssigkeit siehst. Du bringst auf diese Art Luft in die Teemischung, der Geschmack ist dann erst perfekt! Das Frühstück ist jetzt fertig. Du kannst dir also Gobi Paratha, Poha und frisch zubereiteten Chai für einen guten Start in den Tag gönnen! Die Kraft für die Zubereitung des Mittagessens wirst du auch brauchen! Das Mittagessen Das Frühstück sollte deine ersten Hungerattacken gut gestillt haben, somit schaffst du sicher die Zeit bis du das Mittagessen fertig gekocht hast! Ok, eigentlich war das Frühstück so ausgiebig, dass das Mittagessen gedanklich noch ein ganzes Stück weit entfernt ist. Doch das macht nichts, die Zubereitung dauert ohnehin eine Weile, denn es fällt noch weit üppiger aus! Endlich kommen die typischen, indischen Curries ins Spiel. Wenn es ans indisch Kochen geht, dürfen sie auf keinen Fall fehlen! Du wirst nicht enttäuscht sein. Brinjal Curry Die erste Köstlichkeit wird zubereitet! Brinjal Curry. Brinjal bedeutet nichts anderes, als Aubergine/Melanzani. Für das Curry werden dabei nicht die großen, sondern im Vergleich zu anderen Auberginen sehr kleinwüchsige verwendet. Sie haben in etwa die Größe von Erdbeeren, sind aber gleich schmackhaft wie ihre großen Verwandten. Wenn du keine kleinen Auberginen findest, kannst du natürlich auch größere verwenden und sie ähnlich klein schneiden. Kunstvoller sind die kleinen allemal, denn sie werden, bevor sie in der wunderbaren Currysauce landen, im Kreuz eingeschnitten und schon vorab mit den gleichen Zutaten gefüllt. Die Fülle besteht aus Zwiebeln, Ingwer, Knoblauch, Chilis, Tomaten, Kurkuma und Korianderpulver, die allesamt zuvor klein gehackt und am besten auf offener Flamme mit Öl und Salz zu einer Sauce verkocht werden. Durch die Füllung nehmen die Auberginen bereits vorab die Aromen der einzelnen Zutaten auf und werden dadurch noch schmackhafter! Nach einer kurzen Ruhezeit, kann anschließend alles in einer Pfanne nochmal vor sich hinköcheln. Aloo Gobi Masala All jene, die bereits längere Zeit unseren Blog verfolgen, könnten bereits wissen was das ist. Für alle anderen erklären wir es natürlich gerne nochmal! Aloo steht in Indien immer für die Kartoffel, Gobi für den Blumenkohl/Karfiol. Masala ist eine speziell indische Gewürzmischung und zeigt in diesem Zusammenhang, dass es sich um ein Curry handelt. Indisches Kartoffel-Blumenkohl-Curry. Das klingt nicht nur lecker, sondern ist es auch! Da wir außerdem große Fans von Erbsen sind, entscheiden wir uns kurzerhand auch diese noch zum Aloo Gobi Masala dazu zu geben. Eine Variation von Aloo Mutter (Matar), das ein indisches Kartoffel-Erbsen-Curry ist. Wir lieben Variationen! Die Herstellung ist eigentlich recht simpel. Die Kartoffeln und der Blumenkohl müssen in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Dann kommt das Wichtigste, das Anbraten in Knoblauch-Ingwer-Paste. Ohne diese Paste geht in der indischen Küche gar nichts! Sie ist die Basis für nahezu alle Gerichte. Du kannst sie also im Vorfeld schon in großen Mengen vorbereiten und die Reste anschließend für das nächste indische Kochvergnügen aufbewahren (einfrieren). Nach dem Anbraten kommen die restlichen Zutaten für die Currysauce, also Tomaten, Chilis (je nach Schärfewunsch), Kurkuma, Chilipulver, Koriander frisch und als Pulver, sowie eine Masala Gewürzmischung dazu. Das ist es eigentlich auch schon, so einfach kann es sein! Paneer Butter Masala Wieder ein Ausdruck der dir schon bekannt vorkommen könnte, Paneer. Paneer ist der indische Frischkäse, der eigentlich überall im ganzen Land anzutreffen ist. Es ist übrigens auch der einzige Käse der wirklich weit verbreitet ist. Indien ist also … Indisch kochen – aber richtig! weiterlesen
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