Yangon – Streetfood in der heimlichen Hauptstadt
Inhalt Verbergen 1. Essen wie die Zwerge! 2. Suppentöpfe! 3. Inneres! 4. Mohinga! 5. BBQ! 6. Curries! 7. Miniaturfrittierstände! Was macht uns eine laaaange Zugfahrt? Richtig! Hungrig! Ok, auch eine kurze Zugfahrt. Ja gut, wir sind immer hungrig. Aber deswegen sind wir ja auch unterwegs. Immer von einem Kochtopf zum nächsten. Nun also Yangon. Der heimlichen, bzw. früheren Hauptstadt Burmas. Heimlich deswegen, da sie es offiziell nicht mehr ist. Das Militär wünschte neben einem neuen Namen für das ganze Land auch eine neue Hauptstadt. Deswegen wurde im Jahr 2005 Yangon der Hauptstadtstatus aberkannt und Naypyidaw aus dem Boden gestampft. Egal, wir halten uns an das Streetfood in Yangon, da gibt es auch mehr als im geisterstadthaften Naypyidaw. Wer mehr über die Sehenswürdigkeiten erfahren möchte findet bei Sommertage einen tollen Artikel! Essen wie die Zwerge! Ein schneller erster Streifzug durch die Gassen mit ihren Streetfood, lässt uns sofort riesig erscheinen. Tief unter uns, durch die Rauchschwaden der frisch zubereiteten Speisen, sehen wir bunte Stühle. Doch keine herkömmlichen Stühle. Kennst du die kleinen, farbenfrohen Miniaturplastikstühle, die in jeder IKEA Kinderabteilung angeboten werden? Ja! Genau die sehen wir überall, vor jeder Straßenküche sind sie aufgebaut. Sind denn die Yangonesen so klein? Bei näherer Betrachtung, nein! Auf vielen dieser kindgerechten, bunten Plastikmöbel, haben es sich die Einheimischen, die ein schnelles Essen in ihrer Arbeitspause oder bereits im Wohlverdienten Feierabend zu sich nehmen möchten, bequem gemacht. Sie sehen automatisch etwas fülliger aus, denn ihr Hinterteil findet nur zur Hälfte Platz am bereitgestellten Sitzgerät. Die Tische sind auch von kleinem Format, doch sie erfüllen den wichtigsten Zweck, die Beherbergung des bestellten Essens. Und davon gibt es zum Glück wieder mal reichlich! Suppentöpfe! Auch sehr beliebt sind Suppen. Die findet man eigentlich überall in Asien, so auch hier in Yangon. Hauptbestandteil sind Reisnudeln und Hühnerbrühe. Dazu werden Gemüse, Hühnerstücke, allerhand Gewürze und Erdnüsse gemischt. Die Nüsse sind wichtig, die runden mit den Chilis das Geschmackserlebnis erst ab! Je nach Geschmack kannst du auch noch saures, eingelegtes Gemüse dazu essen. Das Süppchen schmeckt uns immer ausgezeichnet, wir mögen Suppen sowieso. PREIS: 2.000 MMK (1,10 Euro) TIPP: Bei der Suppe kann man nichts falsch machen falls man die Straßenküche noch nicht so gewohnt ist. Unsere beste bekamen wir am Vorplatz der Sule Pagode, am Rande des Bandula Parks, bei Shan Homemade Noodle. Inneres! Sehr viele Straßenchefs bieten in Yangon eine Art Fonduetopf an. Es wirkt ein bisschen wie ein kulinarischer Pokertisch, in der Mitte befindet sich eine Öffnung aus der dampfende Suppe steigt. Rund um dieses Loch, sind feinsäuberlich Spieße aufgebahrt, die ein optisch rundes Bild ergeben. Die Spieße sind ein Paradies für Innereiliebhaber, denn auf ihnen sind alle möglichen Arten von Innereien vom Schwein zu finden. Leber, Herz, Nieren, Magen, Lunge, aber auch Zunge und Ohren kann man sich hier gönnen. Wenn du ein Innereienfan bist, wirst du in der Nähe der Sule Pagode glücklich. Wers mag. Wir leider nicht, deswegen konnten wir hier ausnahmsweise nicht zuschlagen. Da diese Speise aber sehr beliebt bei Einheimischen ist, wirst du den Fonduetöpfen öfter begegnen! Mohinga! DAS Nationalgericht Myanmars. Es wird meist zum Frühstück verzehrt, doch eigentlich kann man Mohinga immer essen, früh, mittags, abends. Das Angebot ist auch reichlich, man kann es beinahe überall auf der Straße bei Straßenküchen erwerben. Doch wobei handelt es sich überhaupt? Mohinga ist eine Fischsuppe die mit allen möglichen Zutaten versehen wird, allen voran Reisnudeln. Da es sich um eine Fischsuppe handelt, ist ihr eigentlicher Ursprung in den südlichen Teilen des Landes zu suchen, nämlich entlang der Küste, wo das Fischvorkommen reichhaltig ist. Die Suppe war jedoch so beliebt, dass sie nunmehr in beinahe allen Teilen Myanmars verbreitet ist. Die Grundzutaten einer Mohinga sind außerdem noch Knoblauch, Zwiebel/Frühlingszwiebel, Lemongrass und Ingwer. Alles andere variiert je nach Region, was vor Ort gut erhältlich ist, kommt auch in die Suppe. In unserem Fall ist das ein hart gekochtes Ei, frittierte Fischstücke und Teile Bananenpflanze. Nicht die Banane selbst, sondern die dazugehörige Pflanze, die kleingeschnitten und in der Suppe weichgekocht wird. Sie erinnert in der Struktur ein wenig an Bienenwaben. Zum Garnieren und und damit der Geschmack noch individuell aufgepeppt werden kann, wird die Suppe noch mit getrockneten Chilis, Koriander und Limette verfeinert. Unser Mohinga Erlebnis ist außerdem ein noch tolleres, da wir unsere Suppe von unserem Couchsurfingfreund Tiha aufgetischt bekommen. Weil wir ja immer auf der Suche nach typischem Essen sind, hat er uns mit einem Mohinga Frühstück überrascht. Übrigens auch nicht selbst gekocht, sondern von besagten Straßenständen in der Umgebung besorgt. Die Preise dafür sind so niedrig, dass sich selbst kochen nicht lohnt. Danke Tiha! PREIS: 700 MMK pro Portion (40 Cent) TIPP: Lass dich nicht von Fischsuppe abschrecken, wir empfanden den Geschmack überhaupt nicht fischig! In dieser Gegend findest du köstliche Mohinga. Natürlich auch in anderen Gegenden, Mohinga ist wie erwähnt weit verbreitet in Yangon. BBQ! Zu echter Straßenküche gehört nunmal auch der Grill. Und die Herzen der Hobbygriller schlagen auch in Yangon höher, zumindest die der Huhnliebhaber. An jeder Ecke steigt der Duft von mariniertem, gegrilltem Hühnerfleisch in die hungrigen Nasen. Meist werden gleich ganze Hühnerbeine verkauft, damit auch schön was dran ist. Aber auch kleine Spieße und sogar Hühnerfüße werden angeboten. Manche Grillstände verkaufen auch noch allerhand Frittiertes. PREIS: 1.000 MMK (65 Cent) # TIPP: Einfacher zu essen sind natürlich die Filetspieße aber saftiger wirds bei den größeren Teilen! Grillstände gibt es überall entlang der Straßen in der Innenstadt, unter anderem hier: Curries! Was darf in Myanmar nicht fehlen? Natürlich die zahlreichen, wirklich extrem schmackhaften Curries! Die Straßenküche in Yangon ist vielfältig und gut ausgebaut und somit hat man auch keine Probleme den großen Curryhunger zu stillen. Die bereits beschriebenen Miniaturtische und -stühle laden dabei zum verweilen ein. Bunt, klein, aber fein. Nun muss man sich nur noch an der Currietheke bedienen. Gar nicht so einfach, denn die Auswahl ist für gewöhnlich groß. Wir haben zumeist die Wahl zwischen verschiedenen Gemüsecurries, Huhn, Lamm, Fisch, bzw. Rind oder Schwein, je nachdem welche Religionszugehörigkeit die Köche haben. Normalerweise würden wir ja unserem Motto getreu „einmalmitalles“ sagen, doch wir haben gelernt, dass das bei burmesischen Curries ob der reichlichen Beigaben keine so gute Idee ist. Drei oder maximal vier Curries zu zweit werden es also, dazu kommen wir immer Suppe, Beilagencurries und rohes Gemüse mit scharfer und fischiger Sauce frei Haus dazu. Wir mögen diese kleinen Schüsselchen, die dann den gesamten Tisch bedecken! PREIS: 7.000 MMK (4 Euro) für 3 bis 4 Curries, inkl. Beigaben und Getränke TIPP: Die Curries werden erst nachgekocht wenn die Theke leer ist. Deswegen sind sie oft nur lauwarm, was uns bei den Temperaturen aber nicht stört. Zu finden überall entlang der Straßen, hier in der Nähe haben wir unser bestes gegessen. Miniaturfrittierstände! Schon wieder mini, irgendwie ist in Yangon alles klein bemessen. Warum auch immer. Beim entlang spazieren der Straßen und Gassen, die übrigens im Bereich der Innenstadt schachbrettartig angelegt sind damit wir uns nicht verlaufen können, stoßen wir immer wieder auf meistens am Boden sitzende Damen, die vor sich eine Art runden Bauchladen aus Bambus aufgebaut haben. Zunächst sichtbar ist die große, korbartige Ablagefläche, auf der die Frittierwaren präsentiert werden. Wenn wir nicht schon beim Geruch anschlagen, dann spätestens bei diesem Anblick. Wir sind eben auf verschiedene Arten zu ködern, das dafür immer leicht. Zumindest wenn es ums Essen geht. Vor unseren immer hungrigen Augen stapeln sich plötzlich im Kreis aufgelegte Köstlichkeiten. Kleine Frühlingsrollen, Minisamosas, frittierte Tofukügelchen, Teigdreiecke mit Mais gefüllt, die an Tortillachips erinnern, knusprig gebackene Teigringe und frische, in Scheiben geschnittene, frittierte Kartoffeln. In der Mitte des Korbs befinden sich dunkelrot glänzende, ganze getrocknete Chilis, die zu jeder Bestellung mit auf den Weg gegeben werden. Ein wenig Schärfe muss schließlich sein. Das Besondere an diesen Körben befindet sich übrigens unter selbigen. Dort hängt eine runde Minifritteuse dran, die ständig für frischen, heißen, Nachschub sorgt. Die sehr freundlichen Köchinnen packen uns gerne unseren Snack für zwischendurch ein, vermutlich weil wir wie immer kräftig zulangen. Genaue Orte für diese kleinen Snackbars gibt es nicht, sie sind immer dort, wo es den Köchinnen gerade gefällt es ist DAS Streetfood schlechthin in Yangon. Da es aber zahlreiche von ihnen gibt, dauert die hungrige Suche auch nicht zu lange. PREIS: 500 MMK (30 Cent). TIPP: Falls du es gleich verspeisen möchtest unbedingt die Sauce dazu verlangen (kommt meistens elegant aus einer PET Flasche, ist aber köstlich und selbstgemacht). Was kennst du noch an Streetfood in Yangon? Oder hast du einen besonderen Favoriten? Schreib uns gern in die Kommentare!
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