Nepalesische Küche in Kathmandu
Mit unsere Ankunft in Nepal steht unser größtes Abenteuer kurz bevor: Trekking im Himalaya. Wir sind nervös keine Frage, ist es doch unsere erste Begehung im Hochgebirge auf eigene Faust. Doch heute nehmen wir dich mit durch unsere Tour durch die nepalesische Küche in Kathmandu!
Wie bei fast allen Nepalreisenden, ist Kathmandu aller Trekking Anfang. Hier gilt es noch die notwendige Ausrüstung zu besorgen, erste Eindrücke der nepalesischen Kultur zu sammeln und sich nochmal richtig die Bäuche voll schlagen! Wer weiß schon was es auf der bevor stehenden mehr wöchigen Wanderung zu futtern gibt?
Momos
Definitiv das erste was uns zur nepalesische Küche einfällt, sind Momos! Diese leckeren Teigtaschen haben es uns schwer angetan. Zum Essen werden sie in Sojasauce getunkt, die mit Chilipaste in einen höllisch scharfen Dip verwandelt werden kann, aber nicht muss. In Nepal sind sie ein Hauptgericht, was sie etwa von chinesischen Dim Sum unterscheidet. Es gibt sie mit unterschiedlichen Füllungen: Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Käse.
Doch nicht nur die Füllung variiert, nein auch die Art des Bratens ist von Vielfalt geprägt. Klassisch werden die Momos über kochendem Wasser gedämpft. Du kannst sie aber auch gebraten, frittiert oder mit Chilisauce gebraten, oder als Suppe bestellen. Was meistens gleich bleibt ist die Anzahl der Momos pro Portion, nämlich 10. Egal wo in Nepal du Momos bestellst: du wirst exakt 10 Stück auf deinen Teller bekommen.
Unser absolutes Momo Lieblingslokal befindet sich in Thamel, also im Touriviertel von Kathmandu. Jedoch brauchst du keine Sorge haben, in dieses Lokal verirren sich nur selten Touristen. Somit ist es also ein toller Geheimtipp, die Rede ist vom New Everest Momo Center. Achtung Suchtgefahr!
Eine klitzekleine Challenge steht noch zwischen dir und dem Momohimmel: Du musst den Eingang finden! Der Eingang zu diesem Lokal ist nämlich max. 30 cm breit und lässt den Gastraum dahinter kaum erahnen. Trotzdem wirst du sicher kein Problem haben das New Everest Momo Center zu finden, das große Schild des Lokals weist dir zielsicher den Weg.
Nun zu den absolut köstlichsten Momos die wir je gegessen haben. Die Entscheidung welche Momos du isst wird dir dort gleich abgenommen. Es gibt nämlich ausschließlich Momos mit Büffelfleischfüllung. Du brauchst dich also nur noch zwischen einer ganzen oder einer halben Portion entscheiden . Dabei kosten 10 Momos 100 Rupien also ca. 80 Cent.
Das Besondere hier ist, neben den kleinen schimmernden Teigtaschen, die Sauce nach Art des Hauses. Schon beim Servieren wird ein kleiner Klecks davon auf deinem Teller landen. Den wichtigsten Job hat allerdings der junge Mann mit dem großen Krug in der Hand, welcher mit derselben Sauce gefüllt ist. Er streift unermüdlich durchs Lokal und beglückt die Kunden mit mehr Sauce . Die genauen Zutaten konnten wir leider nicht genau eruieren, aber jedenfalls beinhaltet die Sauce Koriander, Erdnüsse, Ingwer, Knoblauch und etwas Chili.
Die Kombination aus Teigtaschen und dieser Sauce ist wirklich himmlisch! Wir waren mehrmals dort und haben jeweils nicht nur eine Portion verspeist. Je nach Uhrzeit kann es richtig voll und hektisch werden im New Everest Momo Center, aber umso lustiger ist es, den Nepalesen beim Schlemmen zuzuschauen. Falls es dir zu stressig ist, kannst du deine Momos aber auch mitnehmen.
Pani Puri
DER Snack bei den Nepali sind Pani Puri. Du wirst die kleinen Verkaufsstände zahlreich und überall in Nepal finden!
Das Gericht besteht aus den runden, hohlen Puri (frittiertes Brot) – einer Teighülle aus Weizenmehl – der Fülle und der dazu gereichten Sauce. Die fertig ausgebackene und geöffnete Teighülle wird mit einer extra zubereiteten Füllung auf Kartoffelbasis, Zwiebeln etc. gefüllt. Das Ganze wird zusätzlich mit einer ebenfalls eigens zubereiteten wässrigen Sauce (Pani = Wasser) aufgefüllt, um es so schließlich zu verzehren.
In Kathmandu kannst du außer Pani Puri auch die köstlichen Dahi Puris probieren. Das ist eine weitere Version desselben Snacks, bei dem anstelle des Wassers der Puri mit Joghurt gefüllt ist.
Khaja Set
Das Khaja Set gehört eher zu den Snacks als zu den Hauptmahlzeiten und das trotz der 5 Speisen auf einen Teller. Das Zentrum des Tellers bildet immer Chiura, ein plattgedrückter Reis. Unser Set setzt sich ganz traditionell außerdem noch aus gebratenen Kartoffeln , Kichererbsen, klein geschnittenem Büffelfleisch, sauer eingelegtem Gemüse, gerösteten Erdnüssen und Sojabohnen zusammen. Am besten isst man ein Khaja Set in kleinen unscheinbaren Lokalen wie dem Luwangsha. Der Preis beläuft sich für die Variante mit Fleisch auf 200 Rupien (ca. 1,60 € ).
Thukpa
Ursprünglich ein tibetisches Gericht, ist Thukpa heute eine typisch lokale Nudelsuppe in Kathmandu. Die ursprüngliche Form der Thukpa ist eine klassische Nudelsuppe, wobei immer sehr dicke Nudeln verwendet werden. Darüber hinaus kannst du zwischen Thukpa mit Gemüse, oder mit Fleisch wählen.
Am meisten angetan hat es uns aber die Mixed Thukpa, in der einfach alles enthalten ist. Gemüse wie Kartoffeln, Karotten, Zwiebel, Erbsen, oder Kohl, Büffel- und Hühnerfleisch, Ei und auch Kichererbsen. Die Suppe selbst wird mit Tomaten und verschiedenen Gewürzen verfeinert. Alles weich gekocht, kommt es im Mund zu einer wahren Geschmacksexplosion!
Samosa Chaat
Nun kommen wir zu unserem Streetfood Favoriten in Kathmandu! Samosas kennst du bestimmt (und wenn nicht lies mehr darüber in unseren Indien Beitrag nach), aber Samosa Chaat ist eher unbekannt. Zu Unrecht! Bei diesem Gericht treffen nämlich die goldig frittierten Dreiecke auf eine lecker heiße Sauce.
Diese Sauce wird in einem Riesenbottich zubereitet und köchelt dann den ganzen Tag so dahin, bis sie bei einer Bestellung auf deinem kleinen Teller landet. Die Basis bildet dabei Joghurt und das wird dann mit Tamarinde, Minze, Koriander und noch allerhand Gewürzen verfeinert. Beim Servieren werden bei unserem Stand dann noch Zwiebel, Erdnüsse und Kichererbsen untergemischt.
Es schmeckt wie es klingt, nämlich unglaublich lecker! Das alles kostet dann auch nur unfassbare 80 Rupien (ca. 60 Cent), also probier es unbedingt aus!
Sel Roti
Sel-Roti ist ein sehr traditioneller süßer Snack der nepalesischen Küche. Es ähnelt einem großen, dünnen, aufgeblähten Donut und hat eine knusprige Textur mit rotbrauner Farbe. Durch Mahlen von eingeweichtem Reis wird er zu einem dicken Teig verarbeitet und dann mit Zucker, geklärter Butter, zerdrückter Banane und Wasser gemischt, in sprudelndes Öl gegossen und frittiert. Es ist ein beliebtes Festbrot für viele verschiedene Anlässe.
Traditionelle nepalesische Köche mahlen den eingeweichten Reis in einem schweren, rechteckigen Steinmörser und Stößel (Silauto-Baccha), der einen perfekt texturierten Teig ergibt, da er beim Mahlen den richtigen Druck liefert.
Heutzutage wird der Reis aus Bequemlichkeit in einem Mixer gemahlen. Ursprüngliche Versionen von Sel-Roti erfordern, dass der Teig in reiner, geklärter Butter (Gheu) frittiert wird. Mittlerweile ersetzt Pflanzenöl oft die geklärte Butter. Uns hat es ganz gut geschmeckt, gehört aber für uns definitiv nicht zu den Highlights!
Bier in Nepal
Aus Indien kommend waren wir es gewohnt, dass Bier in den weit verbreiteten Liquor Stores einfach und relativ kostengünstig verfügbar ist. Nun in Nepal ist das nochmal um einiges einfacher und mindestens genauso günstig! Die Nepali trinken auch selbst gerne ihr Bierchen und noch dazu haben sie durchaus vorzeigbare Biere mit klingenden Namen wie Everest, Ghorka oder Rockstar.
Wir haben, angefangen beim Holi Fest in Kathmandu, bis hin zum Trekking-Bier, ausreichend für dich getestet und können dich beruhigen: Nepals Biere schmecken nicht nur besser als das indische, sondern bereiten auch etwas weniger Kopfschmerzen. Wobei wir nach unseren 6 Holi Bier froh waren, noch den Nachhauseweg zu finden.
Unser Favorit war übrigens das Everest Bier und das lag nicht nur am Namen und dem einmaligen Etikett. Eine richtige große Auswahl an verschiedenen Bieren findest du am Platz bei der Dharmadhaatu Stupa.
Spezial Tipp: Der beste Falafel Wrap
Du wunderst dich wieso wir hier einen nicht gerade für die nepalesische Küche typischen Falafel Wrap erwähnen? Tja, weil du dir den vielleicht besten Falafel Wrap der Welt in Kathmandu keinesfalls entgehen lassen solltest. Wir mögen ja Falafel sehr gerne und haben auch schon so einige verspeist, doch die Ausgabe von dem Stand Chick´n Falafel im Herzen von Kathmandu ist wirklich der beste Wrap bisher.
Die Falafel werden frisch gemacht und so heißt es des Öfteren etwas Zeit mitzubringen, bevor man in die köstliche Rolle beißen kann. Die jungen Burschen hinter der Theke drapieren großzügig allerlei Gemüse wie Salat, Kohl, Zwiebel, Tomaten und Gurken zusammen mit unterschiedlichen selbst gemachten Saucen und Pommes auf das köstliche, fingerdicke Fladenbrot. Die Portion macht dich bestimmt satt, versprochen! Wir haben uns zweimal dort glücklich gemacht.
Hier findest du alle beschriebene Lokalitäten in Kathmandu:
Wir haben ehrlich gesagt nicht viel von den Sehenswürdigkeiten gesehen, waren wir doch mit der nepalesische Küche und den Trekking-Vorbereitungen beschäftigt. Fall dich die Sehenswürdikeiten interessieren hat die Bloggerin “die Streunerin” hier eine knackige Beschreibung abrufbar.
Hast du weitere Tipps zur nepalesischen Küche? Lass uns einen Kommentar dar!
8 Comments
kasia
Wie lustig, dieses Everest-Lokal in Kathmandu kenne ich! Ich habe dort die köstlichste Mo-mos meines Lebens gegessen. Absolutes Suchtpotential, hat sich schnell zu meinem Lieblingslokal entwickelt. Ich träume heute noch von dieser Koriander-Soße…
einmalmitalles
Ohhhh! Cool dass du auch in den Genuß gekommen bist!!! Wir fanden es auch großartig und denken noch oft an die besten Momos ever mit dem Saucen Mann ? Wo warst du sonst in Nepal unterwegs?
kasia
Ja, hab das Lokal durch Zufall entdeckt, eigentlich hatte ich mich nur zum Schutz vor Regen unterstellen wollen 🙂 Das war in diesem Jahr Ende September, die Ausläufer des Monsun waren noch spürbar. Kathmandu-Chitwan-Pokhara, dann wieder zurück nach Kathmandu, also die ganz touristische Route.
einmalmitalles
Sehr lustig! Der heimliche Eingang ins Momo Paradies ?? Chitwan haben wir ausgelassen, waren zu fertig vom Wandern und der 16h Busfahrt ?Lg!
kasia
Ja, das stimmt. Egal, wo ich sie später in Nepal noch gegessen habe, nirgends waren sie so wie da. Die Busfahrten dort haben es in sich 😉 Ich wünsche euch noch eine tolle Reise! Lg
einmalmitalles
Vielen Dank!!! Hoffentlich können wir ja noch ein paar Reisende hin leiten zu den kleinen Köstlichkeiten.
kasia
Da bin ich mir sicher 😉
Pingback: