Essen in Nepal

Trekking in Nepal – So überlebst du Nepals Berge

Essen können wir ja überall auf der großen, weiten Welt. Diesmal haben wir uns aber einen ganz speziellen Platz ausgesucht um zu sehen was vor Ort typisch Lokales aufgetischt wird, das Himalaya Gebirge! Denn auch in den höchsten Höhen muss gegessen werden. Ja während so einer Tour sogar noch viel mehr. Beim Trekking in Nepal ist Essen natürlich besonders wichtig. Wir haben im Vorfeld den Annapurna Circuit Trek als unser bevorzugtes Essensjagdgebiet auserwählt. Dieser als einer der schönsten Wanderwege der Welt bekannte Trek, führt uns wochenlang von startenden 800 in sehr luftige 5.400 Höhenmeter. Wobei, luftig ist vielleicht der falsche Ausdruck, denn dort oben wird die Luft schon merklich dünn und jeder Schritt anstrengend.

Trekking in Nepal. Was gibt es zu essen?
Wir zwei allein im Eis

Umso wichtiger ist gutes, solides, stärkendes Essen während dem Trekking in Nepal. Der Annapurna Circuit Trek ist ein sogenannter Teahouse Trek. Das bedeutet, dass du entlang des Weges immer wieder Einkehrmöglichkeiten findest, in denen du sowohl essen, als auch schlafen kannst. Wir waren für dich unterwegs und zeigen dir was dich bei so einem Abenteuer kulinarisch erwartet und was du unbedingt probieren musst!

Snacks

Vielleicht kommt es dir komisch vor, dass wir gleich direkt mit den Snacks beginnen. Doch das hat seinen Grund. Du wirst dich entweder in der Hauptstadt Kathmandu, oder im 6 Busstunden entfernten Pokhara auf das Trekking vorbereiten. Neben unzähligen Trekking Stores, die in Kathmandu noch viel unzähliger sind, wirst du auch Supermärkte finden, die voll mit Schokoriegeln und Salzgebäck sind.

Trekking Essen in Nepal
Die Supermärkte in Kathmandu sind wahre Keksparadiese

Es hat fast den Anschein, als dass sie nichts anderes verkaufen. Ganze Regalschneisen sind voll damit. Bei so einer langen und anstrengenden Wanderung, ist es immer gut, wenn du verschiedene kleine Riegel, oder Kekse mit dabei hast. Für besonders lange und steile Etappen, sind sie der ideale und schnelle Energiespender. Du bekommst zwar auch zwischendurch in einzelnen Dörfern was zu knabbern, doch ein kleiner selbst mitgebrachter Vorrat schadet nicht. Also liebe Schoko- und Knabberfans, hier könnt ihr euch austoben! Esst was ihr wollt und euch schmeckt, ihr werdet sowieso viel mehr Kalorien verbrauchen!

Anreiseverpflegung

Wenn du wie wir von Kathmandu los startest und zum Annapurna Circuit Trek willst, steht dir eine mehrstündige Busreise bevor. Doch keine Angst, noch sind die Busse große und bequem. Es ist auch nicht notwendig für die Reise eine eigene Verpflegung, außer Wasser, mitzubringen. Die Busfahrer legen ausreichend Pausen bei kleinen Raststationen, die immer wieder entlang der Bergstraße auftauchen, ein. Dort erwarten dich wahre Köstlichkeiten und davon so viel du willst. Du kannst dich nämlich an langen Buffets selbst bedienen und deinen Teller je nach Hunger anfüllen. Bezahlt wird dann je nach Gericht und Menge. Aber keine Sorge, nepalesisches Essen ist sehr günstig und, noch wichtiger, sehr lecker!

Unsere Wahl fiel auf Karfiolcurry, gebratene Kartoffeln mit Koriander und Kichererbsen mit Chilis!

Dal Bhat

Beginnen wir gleich mit dem Wichtigsten. Dal Bhat power 24 hour. Dieser Spruch wird dir in Nepal sehr oft begegnen. Dal Bhat ist neben Momos DAS Nationalgericht des Landes. Je weiter du die Berge hinaufsteigst, desto öfter wird es dir angeboten. Dal Bhat ist ein typisches Essen am Land. Land heißt im Falle von Nepal oft Gebirge. Der bekannte Spruch kommt auch nicht von irgendwo, Dal Bhat ist ein wahrer Kraftspender. Es besteht aus Reis, Linsensuppe und saisonalem Gemüse, das je nach Höhenlage anders gedeiht und in Erscheinung tritt. Das kann von Kartoffeln, über Karfiol, Bohnen, bis hin zum Kohl alles sein. Dazu wird außerdem noch entweder Papadam oder Chapati, die auch in Indien sehr beliebten Fladenbrote, gereicht.

Das Beste an Dal Bhat? Du kannst davon haben so viel du möchtest. Dir wird der Teller so lange gefüllt, bis du wirklich satt bist. Das kann manchmal schon 3 Portionen lang dauern, vor allem wenn du gerade eine erschwerliche Etappe hinter dir hast. Alle Guides und Porter stärken sich übrigens auch mit Dal Bhat. Und zwar ausschließlich, oft mehrmals täglich, also zum Frühstück und zum Abendessen. Um ihren Hunger zu stillen, benutzen sie dabei einfach ihre rechte Hand, wie es auch zum Beispiel in Indien üblich ist (nachzulesen in unseren Indien Überlebenstipps). Du kannst aber natürlich auch mit Gabel und Löffel essen, das ist vielleicht doch einfacher!

Bratkartoffeln – manchmal darf es auch einfach sein

Wenn du dich nicht täglich von sättigendem Dal Bhat ernähren willst, geht es auch ein wenig leichter. Gut, dass dir praktisch überall schmackhafte Bratkartoffeln angeboten werden. Dies ist vor allem ein Essen für nicht so anstrengende Tagesetappen, nach denen dich der Hunger zwar in den Speiseraum führt, sich aber im Großen und ganzen zurück hält.

Die Bratkartoffeln kommen nie allein auf den Teller, sie werden eigentlich immer von allerhand Gemüse unterstützt. Paprika, Tomaten, Zwiebel, oder alles. Was gerade vorhanden ist, wird verarbeitet, manchmal auch Ei. Unterstützt mit ein wenig Chili Schärfe ein wahrer Genuss! Da das Gemüse überall frisch in den jeweiligen Gärten der Teahouse Betreiber angebaut wird, schmeckt alles besonders gut. Gestärkt mit leckerem Gemüse, funktioniert die Planung der nächsten Tagesetappe wunderbar, während du dich auch am heißen Ofen im Heizraum wärmen kannst.

Momos

Ein Nepalausflug ist kein Nepalausflug ohne Momos. Die kleinen gefüllten Teigtaschen dürfen nirgends fehlen. Die Füllungen, aber auch die Zubereitungen, können dabei sehr unterschiedlich sein. Gebraten, frittiert, gedämpft, gefüllt mit frischem und klein geschnittenem Gemüse, mit Huhn, oder Rind, alles ist möglich. Unsere Lieblingsmomos haben wir dir schon in unserem Kathmandu Beitrag vorgestellt, Buff Momos. Gedämpfte Teigtaschen gefüllt mit Büffelfleisch, dazu wird Erdnußsauce serviert. Besser geht es aus unserer Sicht nicht. Doch auch die Himalaya-Annapurna-Momos müssen sich keineswegs verstecken. Hier wirst du sie meistens gebraten vorfinden, aber auch gedämpfte sind öfter im Angebot. Frittiert wird eher in urbaneren Bereichen. Auch hier punkten wieder die frischen Zutaten aus dem eigenen Garten. Am besten schmecken die kleinen Teigköstlichkeiten sowieso inmitten der unglaublichen Bergkulisse, inmitten der über 8.000 Meter hohen Riesen wie Manaslu, Daulgiri und Annapurna.

Knoblauchsuppe

Was darf auf kalten Bergen nicht fehlen? Richtig, wärmende Suppe! Gerade an kühleren, oder regnerischen Tagen kann eine heiße Suppe deine ermüdeten Lebensgeister wieder wecken. Es werden verschiedene Suppen angeboten, auch Kartoffel- oder Pilzsuppe werden kredenzt. Doch Knoblauchsuppe ist mit Abstand die größte Spezialität in nepalesischen Höhen. Das hat zwei ganz wichtige Gründe. Erstens, der natürlich wichtigste Grund, sie schmeckt wirklich phantastisch. Wir haben noch selten eine bessere Knoblauchsuppe bekommen als hier. Vielleicht in Omas Küche, aber auch nur vielleicht. Zweitens hilft dir der Knoblauch, der wirklich reichlich verarbeitet wird, bei der Akklimatisierung. Ein sehr toller Nebeneffekt, gerade wenn du etwas schneller unterwegs sein solltest (was wir dir aber auf keinen Fall empfehlen, mehr dazu in den Tipps am Ende dieses Beitrags).

Die allerbeste Knoblauchsuppe am Annapurna Circuit Trek bekommst du übrigens kurz vor dem letzten Anstieg nach Tal, bei einer ungefähr 80 jährigen, sehr lustigen alten Dame, die dir in ihrer sehr einfachen Küche auf offener Feuerstelle frische Suppe zubereitet. Ca. hier ist dieses Teahouse!

Frühstück

Bisher haben wir dir eigentlich nur Mittag- bzw. Abendessen vorgestellt. Doch eines können wir dir versprechen, du wirst auch bereits hungrig aufwachen. Du wirst eigentlich immer hungrig sein. Zu anstrengend ist die Wanderung. Doch das ist auch gut, so kannst du immer alles probieren und nach Herzenslust schlemmen. Also Frühstück. Das Angebot ist überschaubar, aber durchaus so ausreichend, dass du nicht immer dasselbe essen musst. Abwechslung ist also gegeben. Beginnen wir bei unserem Favoriten:

Pancake! So ein Pancake zum Frühstück hat den Vorteil von gleich mal vielen Kalorien, die dich mit Sicherheit bis zur Mittagspause, in der zum Beispiel wieder köstliche Suppe auf dich wartet, kommen lassen. Je nachdem wo du dich auf der Wanderung befindest, werden unterschiedliche Pancakes zubereitet. In geringeren Höhen werden noch Bananen von den dort wachsenden Bananenbäumen verarbeitet, weiter oben gibt es dann nur noch Apfel als fruchtige Einlage. Immer und überall bekommst du Plain Pancake und, für alle sehr Süßen, Chocolate Pancake!

Trekking Essen am Morgen
Pancake mit Apfel ist eines unserer Lieblingsfrühstücke

Müsli! Der Schweizer Einfluss, den sehr viele eidgenössische Trekker über Jahrzehnte hinweg hinterlassen haben, ist nicht zu übersehen. Müsli kannst du mit warmer oder kalter Milch, mit oder ohne Obst, das eigentlich immer Apfel ist, genießen. Es geht doch nichts über eine Schale voll mit köstlichem, stärkendem Müsli, auf einer Sonnenterrasse mit Blick auf einen 8.000er. Wenn du auch noch das Glück hast, neben einer der zahlreichen Schweizer Fahnen zu sitzen, könnte der Eindruck entstehen, dass du über Nacht den Kontinent gewechselt hast.

Auf keinen Fall solltest du im Laufe der Wanderung Tibetan Bread verpassen. Das ist wirklich wahres, lokales Trekking Essen! Tibetan Bread kommt, wie du vielleicht schon vermutest, ursprünglich aus Tibet. Dort ist die Höhenlage ähnlich und es ist der direkte, nördliche Nachbar von Nepal, der seine Einflüsse auch hin und wieder herüber schwappen lässt. Diesmal noch dazu in sehr schmackhafter Variante. Es ist eine sehr einfache Mahlzeit, die gerade in ländlichen Regionen sehr beliebt ist. Mehl wird mit Milch, Salz und Zucker gemischt und zu einem Teig vermengt. In der Pfanne wird das Tibetan Bread dann gebacken. Anschließend musst du dich nur noch entscheiden, ob du mehr süß oder pikant bist. Süß kommt mit Honig oder Marmelade, pikant mit Yak- oder Schafkäse. Wir mögen es gerne pikant, deswegen haben wir uns für die Käsevariante entschieden.

Typisches Frühstück beim Trekking Essen
Tibetan Bread ist ein typisches Frühstück im Himalaya

Eier sind auch immer eine gute Möglichkeit, um dich gleich früh morgens zu stärken. Dabei gibt es keine Neuerungen bei der Zubereitungen. Omelette, Eierspeise oder Spiegelei, die Klassiker der Eiküche stehen auf jeder nepalesischen Frühstückskarte.

Thukpa

Die vielleicht beste Nudelsuppe des asiatischen Raums darf natürlich auch nicht fehlen. Thukpa kommt, wie auch schon das Tibetan Bread, ursprünglich aus Tibet. Durch die Nähe wurde die Suppe aber rasch auch ein wichtiger Teil der nepalesischen Küche! Nudeln sind immer die Basis, darüber hinaus stehen Gemüse oder Fleisch zur Auswahl. In diesen Höhen kommt eigentlich nur noch Yak Fleisch in Frage, am öftesten findet aber wieder das selbst angebaute Gemüse den Weg in die Thukpa.

An unsere Lieblingsthukpa in Kathmandu, die wir dir bereits in unserem Kathmandu Beitrag vorgestellt haben, kommen die Thukpas im Gebirge nicht heran, aber sie sind trotzdem immer sehr schmackhaft und auch von hoher Qualität.

Tee

Neben all dem Essen, ist Tee bestimmt auch für dich einer der treuesten Begleiter. Gerade wenn es von tag zu Tag kälter wird, oder einfach die kalte Nacht ohne Heizung herein bricht, wärmt dich Tee sehr gut von innen. Nicht umsonst werden die Gästehäuser und Bergwirte Teahouses genannt. Sie versorgen dich nicht nur mit Trekking Essen und einem sauberen, wenn auch nicht besonders warmen Schlafplatz, sondern eben auch literweise mit heißem Tee. In den meisten Fällen wird Schwarztee gekocht. Ab und zu aber auch Grüntee und gar nicht so selten Lemon Tea, bzw. einfach nur heiße Zitrone. Die Tees kannst du zwar tassenweise bestellen, jedoch lohnt sich vielmehr gleich eine Kannenvariante. Small Pot, Big Pot, oder gar Large Pot, je nach Lust, Laune und Bedürfnis, kannst du literweise das heiße Gebräu genießen.

Einmalmitalles-Insidertipp 1: versorge dich bereits vor dein Trekking Abenteuer beginnt mit ausreichend Teebeuteln deines Geschmacks. Es ist nämlich überall möglich und auch üblich, einfach nur eine große Kanne heißes Wasser zu bestellen und deine eigenen, mitgebrachten Teebeutel zu verwenden. So bist du einerseits geschmacksunabhängig und trinkst genau den Tee den du gerne magst, andererseits sparst du dir auch ein bisschen Geld, denn heißes Wasser ist billig zu haben.

Einmalmitalles-Insidertipp 2: den besten und gleichzeitig teuersten Tee, bekommst du am Höhepunkt deiner Wanderung, direkt am Thorong La Pass auf 5.416 Metern. Gut, so besonders ist der Tee selbst eigentlich nicht. Doch nach dem sehr anstrengenden, langen letzten Aufstieg auf den höchsten Punkt des Annapurna Circuit Treks, wird dir dieser Tee wie der beste Tee der Welt vorkommen, versprochen! Genieße jeden Schluck in diesem atemberaubenden Ambiente, du hast es dir nun verdient!

Burger

Viele der Teehäuser haben sich kulinarisch ein wenig an die westlichen Trekker angepasst. Das wirst du vor allem in fortschreitender Höhe bemerken. Je höher du also kommst, desto westlicher wird das Essensangebot. Plötzlich wirst du von allen möglichen Nudeln lesen, und eben auch von Burgern.

Normalerweise halten wir uns eigentlich fast ausschließlich an die heimische Küche, doch nach all den Anstrengungen, konnten wir dann irgendwann nicht mehr widerstehen. Und das war auch gut so. Denn was wir hier serviert bekamen, war nichts anderes, als der beste vegetarische Burger, den wir je gegessen hatten. Und wir haben schon einige durch. In 3.500 Metern Höhe haben wir das aber auf keinen Fall erwartet. Der Burger besteht aus einem gebratenen Kartoffellaibchen, vielen frischen Zwiebeln, Mayonnaise, Tomate, Käse und einem wirklich sehr guten, auch selbst hergestellten Burgerbrot. Das Gesamtkunstwerk kommt mit frisch geschnittenen Kartoffelwedges und natürlich Ketchup. Dieser Burger ist so gut, dass wir ihn hier erwähnen müssen und ihn sogar gleich ein zweites Mal verspeist haben. Hier bekommst auch du ihn!

Trekking Essen in Nepal: Bester Veg Burger
Den besten vegetarischen Burger der Welt scheint es tatsächlich auf 3.500 Metern zu geben

Anstatt des Kartoffellaibchens, kannst du dir auch Yakfleisch bestellen. Doch davon raten wir dir gänzlich ab, mehr dazu in unseren Tipps im Anschluss an diesen Beitrag.

Kuriositäten – oder doch halluzinierte Höhenluftphantasien?

Kennst du das, wenn du lange irgendwo unterwegs bist und dir plötzlich eine Sache in den Sinn kommt, die du jetzt und sofort unbedingt haben musst, das aber nicht möglich ist, da es diese Dinge in deiner Umgebung gerade nicht gibt? Zum Verzweifeln, oder?

Während dem Trekking in Nepal, ist es des Öfteren so ergangen. Vor allem nach ein paar Wochen in den Bergen können wir offenbar die eigenwilligsten Gelüste entstehen lassen. Wir als Österreicher sind Berge und Wanderungen gewohnt, doch dazu gehört nun mal entweder ein Speckbrot, oder zumindest eine Bergsteigerwurst, die man während einer wohlverdienten Pause genüsslich mit dem mitgebrachten Brot verspeisen kann. Nach tagelangen, durchaus anstrengenden Tagen, können wir plötzlich an nichts anderes mehr denken als an Speck- oder Bergsteigerwurstbrot! Das ist natürlich ein Problem, immerhin befinden wir uns nicht gerade nach an den österreichischen Bergen mit all der dazu gehörigen Kulinarik. Eigentlich zum Verzweifeln, denn die Lust nimmt immer mehr überhand. Wir müssen uns also damit abfinden, mit den in diesem Beitrag beschriebenen, nepalesischen Speisen Vorlieb zu nehmen. Nun gut, es soll uns nichts Schlechteres passieren.

Doch halt! Zum Glück gibt es Manang! Manang ist der letzte größere Ort, in den du am Annapurna Circuit Trek vor der Passüberquerung kommen wirst. Groß ist natürlich relativ, aber für ein Dorf auf 3.500 Metern Höhe, kann er sich durchaus sehen lassen. Es gibt hier sogar winzige Kinos, die aber allesamt nur Bergsteiger Katastrophenfilme zeigen, nicht gerade das Beste während eines derartigen Trekkings im nepalesischen Himalaya. Manang bietet sich außerdem an, einen oder zwei Tage Pause einzulegen und die fast schon Hochgebirgsatmosphäre zu genießen. Auch um dich auf dieser Höhe weiter zu akklimatisieren.

Trekking Nepal
Ab 3.500 Meter kommt Gipfelfeeling auf

Doch zurück zu den unbändigen Gelüsten. Wenn dich dieselbe Lust wie uns erschleichen sollte, wage mal einen Blick in die kleinen Shops in Manang. Hier wird auf 3.500 Metern nicht nur noch einmal Kletterausrüstung aller Art, falls während des bisherigen Aufstiegs etwas kaputt gegangen sein sollte, angeboten, nein, es gibt noch etwas viel Tolleres. Zumindest in unserer Gelüstesituation. Denn plötzlich streift unser Blick etwas Längliches, etwas, das in kleinen Scheiben aufgeschnitten wird. Unser Blick schweift weiter und das steht es: Yaksalami! Was befindet sich neben der Yaksalami? Hausgemachtes Brot! Und das ist noch nicht mal alles. Auch Yakkäse kannst du dazu erwerben. Das kommt unseren Speckbrotphantasien schon sehr nahe. Gesehen, gekauft! Und auch nicht enttäuscht. Denn was hier als Salami angepriesen wird, schmeckt tatsächlich wie die von uns herbei geträumte Bergsteigerwurst.

Der Käse hat Ähnlichkeiten mit Pecorino und passt ideal zum Brot mit Yaksalami!

Trekking Essen in Manang
Yaksalami, Yakkäse und hausgemachtes Brot – wir sind im Himmel

Doch das ist noch nicht der Kuriositäten Ende. Nicht von Speckbrotlust getrieben, sondern ganz normal und friedlich einen Höhenmeter nach dem anderen erklimmend, vorbei an immer goßflächiger auftretenden Schneefeldern und durch immer wieder dichte Wälder, stehen wir plötzlich auf einer Lichtung. Auf einer Wiese mit zwei Häusern oben. Ein Haus wirkt ziemlich verweist, wenngleich es in Betrieb ist. Es handelt sich um eine weitere Unterkunft. Vor dem anderen jedoch, es wirkt viel futuristischer als das erste, steht eine, für diese Höhenverhältnisse, große Menschenschlange. Was wollen denn all die Trekker hier? Als wir näher kommen, sehen wir es und werden sofort Teil der wartenden Masse. Wir stehen hier vor einer German Bakery, einer echten Bäckerei, die frische, selbst gebackene Zimtschnecken, Brot und mehrere Varianten von Donuts verkauft.

Eine Bäckerei mitten im Nichts. Das können wir uns eigentlich ja nur einbilden. Der letztliche, herzhafte Biss in eine erstandene Zimtschnecke beweist aber das Gegenteil. Oder sind wir schon so von der Höhe benebelt? Wir sehen uns um, sind wir wieder allein? Nein, alle anderen sind noch da und haben den selben staunenden Gesichtsausdruck wie wir. Es ist also wahr! Lass auch du dir das beim Trekking Essen auf keinen Fall entgehen!

Einmalmitalles-Tipps

Steigende Essenspreise

Die Preise sind beim Trekking in Nepal für das Essen grundsätzlich günstig. Für eine Portion Momos in Kathmandu bezahlst du beispielsweise ca. 100 Rupien, das sind ca. 80 Cent. Am Berg sieht die Sache natürlich ein wenig anders aus, du kommst nicht ganz so günstig davon. Dabei gilt, je höher du hinauf kommst, desto teurer wird das Essen. Das hat mit den Transportwegen zu tun, immerhin wird es immer beschwerlicher die Güter auch ans gebirgige Ziel zu bringen. Insgesamt und vor allem verglichen mit europäischen Preisen, ist aber selbst das teuerste Essen auf 4.500 Metern Höhe noch günstig.

Als kleinen Anhaltspunkt nehmen wir das teuerste Essen das du bestellen kannst her, Dal Bhat. Dal Bhat ist zwar recht einfach, da du aber so viel davon essen kannst wie du willst, ist es immer deutlich teurer als alles andere auf der Speisekarte. Am Beginn der Wanderung bezahlst du noch ca. 300 Rupien für ein Dal Bhat Set, ganz oben dann 800. Der Preis wird also mehr als doppelt so teuer. Umgerechnet sind das aber immer noch nur 2,40 bis 6,40 Euro. Und du kannst natürlich billiger essen, wenn du etwas anderes als Dal Bhat wählst.

Gratis Übernachtung

Nichts gibt es heutzutage mehr gratis auf der Welt? Falsch! Je nach Saison kannst du in den Teahouses gratis übernachten, wenn du schon bei deiner Ankunft zusagst, Abendessen und auch Frühstück in deiner Unterkunft zu dir zu nehmen. Nachdem du ganz bestimmt hungrig sein wirst, ist das auch kein großes Problem. Vor einigen Jahren dürfte das noch überall funktioniert haben, inzwischen verlangen einige Teehäuser trotzdem einen kleinen Unkostenbeitrag, auch wenn du bei ihnen isst. Der ist aber in der Regel nicht höher als maximal 200 Rupien für ein Zimmer, also 1,60 Euro. Trekking in Nepal ist also durchaus kostengünstig!

Heizraum

Bestelle dir dein Essen in den Heizraum! So gut wie alle Unterkünfte verfügen über einen Heizraum. Das bedeutet es steht in der Mitte des Raumes ein großer Holzofen, der in den Abendstunden befeuert wird. Manchmal ist der Heizraum im Speiseraum inkludiert, manchmal ist er separat. Wenn er getrennt angelegt ist, bestell dein Essen einfach dort hin. Es ist sehr entspannend das Abendessen in einem warmen Raum einzunehmen. Falls die von dir ausgewählte Unterkunft über keinen Heizraum, ob inkludiert oder exkludiert, verfügt, such schnell das Weite, bzw. ein anderes Teahouse.

Heizraum in Upper Pisang Nepal: Bestelle dein Trekking Essen jedenfalls dorthin!
Heizraum in Upper Pisang

Denn Heizungen in den Zimmern existieren nicht. In den Niederungen ist das noch nicht so wichtig, doch ab ca. 2.000 Metern wird es, spätestens wenn die Sonne sich verabschiedet, ziemlich kalt. Deswegen ist ein beheizter Raum, wenn auch nur für ein paar Stunden, sehr wichtig!

Yakfleisch

Gleich mal vorweg, Fleisch wird dir während deiner Wanderung allgemein nicht oft als Trekking Essen angeboten werden. Wenn aber einmal schon, dann wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Yakfleisch sein. Yaks, eine Rinderart, die vorwiegend in höheren Lagen vorkommt, begleiten die Menschen des Himalaya in ihrem täglichen Leben, unterstützen sie auch bei der Arbeit. Ab und zu werden sie dann eben auch geschlachtet und gegessen. Die passiert vorwiegend im Herbst. Wenn deine Trekking Reisezeit also der Herbst ist, kannst du dich auch bedenkenlos an das Yakfleisch heranwagen. Zu allen anderen Jahreszeiten, raten wir dir aber dringend davon ab. Denn das Fleisch lagert einfach bis zum nächsten Herbst und wird von Woche zu Woche natürlich nicht besser.

Gleichzeitig steigt dann die Gefahr, dass du dir eine Lebensmittelvergiftung durch das alte Fleisch, dessen Lagerung nicht vorbildhaft geschieht, holst. Das ist schon im Normalfall nicht das Beste das dir passieren kann, hier im Gebirge solltest du so eine Gefahr aber unbedingt vermeiden. Du brauchst deine Kraft für den Aufstieg! Deswegen raten wir, auf Fleisch während der Wanderung generell zu verzichten. Das Gemüse und die Gerichte die damit gekocht werden, sind schmackhaft genug.

Yak Nepal: Vegetarisches Trekking Essen bevorzugt!
Im Himalaya sind Yaks weit verbreitet

Trinkwasser

Ein wichtiges Thema ist Wasser. Nicht nur am Berg, aber gerade dort! Viel Flüssigkeit hilft dir beim Akklimatisieren. Je mehr du trinkst, desto besser. Nun kannst du natürlich nicht jeden Tag unzählige Liter mitschleppen, je weniger Gewicht du mit hast, desto besser, denn irgendwann wird jeder Schritt anstrengend, auch schon ohne Gepäck. Die Lösung sind sogenannte Safe Drinking Water Stations. Und zwei Trinkflaschen, die du dir bereits vor Beginn der Wanderung zulegst. Du kannst sie in vielen Dörfern, die du während des Aufstiegs passierst, gegen ein paar Cent mit frischem, filtriertem Bergwasser auffüllen. Das ist erstens viel billiger als jedes Mal abgepacktes Mineralwasser zu kaufen und zweitens, eigentlich noch wichtiger, sehr viel umweltschonender, da du nicht tagtäglich eine Vielzahl an Plastikflaschen hinterlässt. Der Berg wird es dir danken!

Save Drinking Water Nepal
Auch die Jüngsten helfen bereits bei den Safe Drinking Water Stations

Akklimatisierung

Ein Thema abseits des Trekking Essens, jedoch ein wirklich wichtiges, ist die ausreichende Akklimatisierung! Die Höhenkrankheit kann zwar jeden treffen, egal ob jung, alt, trainiert, oder untrainiert, aber du kannst die Risiken minimieren. Eine der wichtigsten Regeln ab ca. 2.000 Metern ist, beachte, dass die Höhendifferenz zwischen deinen beiden Übernachtungsorten nicht mehr als 500 Höhenmeter beträgt. Du kannst während des Tages gefahrlos mehr Höhenmeter zurücklegen, der Ort der Übernachtung sollte aber nicht höher liegen. Deswegen wichtig: nimm dir Zeit! Es hat keinen Sinn so eine Wanderung auf diesem Trek in weniger als 2 Wochen zurückzulegen. Mit Vor- und Nachbereitung brauchst du also mindestens 3 Wochen, ohne etwas anderes in Nepal zu tun. Wenn du weniger Zeit hast, gehe andere Wege, zum Beispiel zum Annapurna Base Camp.

Wie schon zuvor erwähnt, hilft dir außerdem viel Flüssigkeit, Knoblauchsuppe und der Verzicht auf Alkohol.

Ausrüstung

Wenn du extra wegen dem Trekking in Nepal anreist, wirst du vermutlich deine eigene Ausrüstung von zu Hause mitbringen. Doch was tun, wenn du dich mitten in einer Weltreise befindest und du deswegen unmöglich schon vorher so viel Gepäck mitnehmen kannst? Nun, es funktioniert trotzdem. Wir sind praktisch mit einer Badehose, 2 T-Shirts und Flip Flops im Kathmandu aus dem nepalesischen Flugzeug gestiegen. Unsere Länder die wir zuvor bereist haben, sind Thailand, Myanmar und Indien. Alles Länder in denen es sehr heiß ist und wir deswegen auch nicht monatelang Ausrüstung für eine Wanderung dieses Ausmaßes mit hatten. Alles kein Problem, in Pokhara und vor allem in Kathmandu findest du alles was du für das Trekking benötigst. Lange Hosen, Wandersocken, Schuhe, Funktionswäsche, Hauben, Handschuhe, Rucksäcke, Hauben. Alles da. Auch zu vernünftigen Preisen, die allesamt immer verhandelbar sind.

Die größten Dinge wie Daunenjacke und Schlafsack kannst du dir sogar ausleihen, bei Schuhen funktioniert das auch ab und zu. Das hat den Vorteil, dass du dir danach nicht überlegen musst was du damit anfangen könntest. Vor allem wenn deine Reise noch weiter geht. Über alles andere freuen sich am Ende immer Einheimische, vor allem Guides, die die Ausrüstung auch weiter verwenden können.

Muktinath Nepal
Der Ausblick danach entschädigt für alle Anstrengungen

Doch Vorsicht: so manch Angebotenes ist nicht wirklich von hoher Qualität und läuft Gefahr schnell kaputt zu gehen. Wir hatten beispielsweise ein Problem mit unseren Hosen, die Knöpfe und der Reißverschluss haben ziemlich bald den Geist aufgegeben. Mit Gürtel, bzw. umgebundenem Tuch war das aber kein großes Problem. Am wichtigsten sind ohnehin die Schuhe. Wenn sie dich von Beginn an reiben, lass die Finger davon, du schaffst es sonst nicht über den Berg.

Maps Me

Während des Trekkings ist Maps Me eine große Hilfe. Du kannst es offline nutzen und es sind so ziemlich alle Wege des Annapurna Circuit Treks eingezeichnet, seien sie auch noch so klein.

Gewichtsverlust

Zum Abschluss nochmal zurück zum Essen. Stell dich auf einen großen Gewichtsverlust nach deiner Wanderung ein. Du kannst noch so viel essen, du wirst in dieser Zeit immer mehr Kalorien verbrennen als du zu dir nimmst. Gut es gibt sicher Grenzen, jedoch ist das nicht realistisch. Vor allem Tagesetappen und Aufstiege vor Timang und in großen Höhenlagen ab Manang haben es wirklich in sich. Wir haben während unseren 2,5 Wochen reine Wanderzeit 6, bzw. 10 kg verloren. Also wer auch abnehmen will, vor allem nach all dem leckeren Essen das wir euch immer präsentieren, ab Nepal!

Pass Nepal: Trekking Essen schmeckt toll!
Nach der Passüberquerung darf ruhig angestoßen werden!

Nach der anstrengenden Wanderung, bietet sich Pokhara als Erholungsdestination an. Eine unaufgeregte Stadt, mit hübschen See und leckeren Sandwiches. Jedoch schraub deine Erwartungen daran nicht zu hoch! Hier gibt es einen Beitrag von Flügge Blog der dir einen Vorgeschmack bietet.


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